LED-Strahler
Donnerstag, 6. Oktober 2011 | Autor: Nico
Vor einiger Zeit musste ich mir neue Glühlampen kaufen. Bei der Gelegenheit habe ich mich neben einer warmweißen Energiesparlampe von Osram für einen neuen Strahler aus LEDs von 16east entschieden. Einfach, um mal verschiedene Sachen praktisch ausprobiert zu haben und zu sehen, ob’s funktioniert!
Es lief auch ganz gut, aber bald sind nach einigem Flackern ungefähr die Hälfte der LEDs schlagartig ausgefallen. Nicht so toll. Vermutlich ein Wackelkontakt oder ähnliches, aber ich konnte nichts machen - bis jetzt! Vor einigen Wochen war ich ja auf dem Chaos Communications Camp und habe dort Löten gelernt! Also ran an den Speck.
Erstmal aufmachen das Ding, aber wo? Wenn man sich den Rand genau anguckt, stellt man fest, dass die Fläche auf der die LEDs sitzen, offenbar eingeklebt ist. Den gummiartigen Kleber kann man mit einem Skalpell oder ähnlichem durchtrennen. Dann ergibt sich folgendes Bild:
Zwei weiße Kabel führen die 230V Wechselstrom auf ein kleines Board auf dem eine Gleichrichterschaltung inkl. fettem Kondensator zwecks Glättung sitzt. Links und rechts vor den Beinchen des braunen Dingens sind die Endpunkte zweier Beinchen, die das Board mit der LED-Platine1 verbinden. Zwischen beiden ist noch ein Plastikplättchen, damit die Lötstellen unten am Board nicht versehentlich die Lötstellen der LED-Platine berühren und alles grillen.
(Es sollte selbstverständlich sein, aber: Man sollte vor Operationen wie den folgenden den Netzstecker ziehen und den Strahler aus der Fassung schrauben.)
Ein paar LEDs kann man so schon durchtesten, aber ich habe erst noch das Board abgelötet, was recht einfach war. Man muss nur die Lötstellen an den besagten Endpunkten der Verbindungsbeinchen schmelzen, dann kann man das Board nach oben abheben (die Verbindungsbeinchen sind in der Platine befestigt). An diesen Verbindungsbeinchen liegen ca. 150V Gleichstrom an2
Ich habe zuerst die ganzen Verbindungen durchgetestet, weil ich dachte, dass vielleicht nur irgendwas nicht ordentlich verlötet war (man beachte die Lötstelle unterhalb der rechten Ecke der Folie). Man sieht an der Platine ja, welche Stellen verbunden sind und es ist auch immer recht einfach zu erraten, welche Stellen auf der anderen Seite durch die LED selbst verbunden sind. Die Verbindungen waren alle okay. Also war irgendeine LED nicht in Ordnung. Um das zu testen habe ich ein bisschen Draht mit Klebeband an den Sockel des Kabels eines Universal-Steckernetzgeräts gebastelt und die Drahtenden an die jeweiligen Kontaktstellen der LEDs gehalten und geguckt ob’s leuchtet - simpel. Irgendwann war der Übeltäter gefunden. Da hatte ich aber keine Lust mehr, noch weiter zu experimentieren und habe die Kontakte einfach überbrückt und alles wieder zusammengelötet und wieder festgeklebt.
Voilà:
Nicht perfekt, aber deutlich besser! 🙂
Übrigens hatte ich mir anfangs ein bisschen Sorgen gemacht, wie die Schatten mit diesem Ding aussehen würden - schließlich wirft jede LED als nahezu Punkt-Lichtquelle einen anderen Schatten in einem leicht anderen Winkel! Aber das sind so viele LEDs auf so kleinem Raum, dass man die Grenzen der 60 (bzw. jetzt 57) Einzelschatten kaum sieht.
- „Board“ und „Platine“ bedeuten eigentlich das selbe. Für diesen Artikel nenne ich zwecks Unterscheidung das kleine grüne Ding „Board“ und das große grüne Ding „Platine“ ↩
- Das habe ich gemessen ohne dass die LEDs angeschlossen waren - dem Funkenschlaggeräusch nach zu urteilen sollte man das wohl besser nicht tun. Fans der Integralrechnung können diesen Wert auch rechnerisch nachprüfen 😉 ↩