Logitech Illuminated Keyboard
Freitag, 31. Oktober 2008 | Autor: Nico
Ich wollte schon lange eine neue Tastatur - leiser, mit niedrigeren Tasten und vor allem beleuchtet sollte sie sein!
Leider sind die meisten beleuchteten Tastaturen, in meinen Augen, Pfusch. Sie strahlen hässlich grellblau und werden von Wegwerffirmen produziert. Solche Firmen, deren Geräte - wenn überhaupt - gerade mal die Garantiezeit überstehen und deren Design ohnehin von irgendwo anders her geklaut ist. Dazu kommt in der Regel noch allgemeine Hässlichkeit und am absolut schlimmsten: Ein verpfuschtes Layout.
Vieles was ich bisher an Notebook-ähnlichen Tastaturen gesehen habe war einfach Mist. Aus welchen Gründen auch immer wurden die Pfeiltasten verschoben/gequetscht, der Block über den Pfeiltasten vermurkst oder der Ziffernblock weggelassen.
Logitech Illuminated
Vor ein paar Tagen habe ich dann das nagelneue Logitech Illuminated Keyboard gesehen und es war so ziemlich genau das was ich immer wollte. Einziger Nachteil: Ein Preis von 70€ aufwärts. Aber es war mir egal. Ich habe lange nach einem Keyboard geschaut, dass mich wirklich anspricht und nie eins gesehen. Statt jetzt nochmal ein Jahr zu überlegen und zu suchen, habe ich einfach zugeschlagen. (Formale Rechtfertigung: Ich hab mein erstes Gehalt bekommen :D)
Inzwischen ist es da und es sieht echt verdammt gut aus! Die Beleuchtung ist neutral-weiß und dimmbar. Über dem Ziffernblock sind Tasten zum Ändern der Lautstärke. Wie bei Notebooks gibt es auch eine FN-Taste, die Sonderfunktionen der F-Tasten möglich macht wie der Start des Browsers o.Ä. einige der Tasten sehen aus als wären sie für Vista gedacht (zum Beispiel „Document Flip”).
Installation und Software
Die Installation ist USB-üblich einfach: Einstöpseln und es funktioniert.
Zur weiteren Konfiguration liegt noch Software bei - Logitechs SetPoint. Die bringt einige nützliche Funktionen mit. Zum einen kann man diverse Tasten deaktivieren: Caps-Lock (die Feststelltaste), Scroll-Lock, Num-Lock, Einfügen und auch die Windows-Taste. Ich persönlich habe Caps-Lock deaktiviert weil ich diese Taste in meinem Leben nur vielleicht zwei mal benutzt aber dutzende Male versehentlich aktiviert habe.
Die F-Tasten lassen sich vielfältig konfigurieren. Nützlich: Man kann deren Verhalten so umstellen, die Extra-Tasten immer aktiv sind. Dafür muss man dann FN gedrückt halten, wenn man die F-Tasten nutzen will. Da das fast nie vorkommt, geht das relativ problemlos. Einzig F5 (Neu Laden einer Website) und F4 (mit Alt+F4 schließt man Fenster) wollte ich behalten, was kein Problem war. Ich habe die entsprechenden Extra-Tasten so umkonfiguriert, dass sie nicht den Messenger bzw. Document Flip starten, sondern eben F4 und F5 drücken.
Man kann bei Tastendruck auch ein Programm starten lassen; eine Datei, einen Ordner oder eine Website öffnen oder sich ein selbst konfiguriertes Menü anzeigen lassen.
Hier ein kleiner Screenshot (man kann es auch auf deutsch installieren):
Da bei mir die Home-Taste nicht den gewünschten Effekt hatte, habe ich sie manuell so konfiguriert, dass sie den Browser startet.
Welches E-Mail-Programm, welcher Player etc. jeweils gestartet wird, kann man sich aussuchen. Die Tasten zur Steuerung von, in meinem Fall, WinAmp funktionieren. Lediglich wird manchmal der Song neu gestartet, wenn man Play/Pause drückt. Ob das eine gewollte Funktion ist konnte ich noch nicht rausfinden.
Layout
Das Layout ist recht konservativ - fast alles ist an seinem gewohnten Platz. Die Rand-Tasten (Enter, Shift, Tab etc.) sind etwas kleiner und die einzelnen Blöcke etwas enger aneinander als bei meiner vorherigen Tastatur. Man muss sich etwas umstellen.
Ein paar Unterschiede zur Standard-Windowstastatur gibt es dann aber doch. Zum einen nimmt die Entfernen-Taste mehr Platz ein und verdrängt Einfügen an die Stelle der Druck-Taste. Gut für PC-Unerfahrene, die oft versehentlich Einfg drücken und dann unter den Folgen leiden - schlecht für Leute, die oft Screenshots machen und dazu die Druck-Taste nehmen. Denn an ihrer Stelle befindet sich das verdrängte Einfg. Die Drucktaste rutscht an die Stelle von Scroll-Lock. Pause ist an der üblichen Stelle. Scroll-Lock ist jetzt eine via FN-Taste erreichbare Zweitbelegung von Pause.
Ähnlich ist die Menü-Taste eine Zweitbelegung von Druck, da ihre ursprüngliche Position durch die erwähnte FN-Taste besetzt ist.
Alles kein Problem für mich, da ich abgesehen von Druck keine dieser Tasten benutze und auch nicht blind schreibe/schreiben kann. Für Fans der Menü-Taste ist es aber ziemlicher Mist.
Ansonsten ist das Tippgefühl gut, der Anschlag knackig. Der Tastenhub entspricht dem einer normalen Desktop-Tastatur.
Beschriftung
Die Beschriftung ist in einer futuristischeren Schriftart als normal - sieht aber gut aus. Ärgerlich finde ich, dass die Buchstaben nicht immer ganz mittig und aufrecht sitzen. Es ist aber sehr subtil, nicht direkt störend. Wer es nicht weiß, merkt es vermutlich nicht mal.
Die Beschriftung erscheint auch bei eingeschalteter Beleuchtung messerscharf. (kommt in den Fotos schlecht rüber)
Die Tasten sind alle beschriftet, sogar auf Tab steht Tab drauf.
Neben den Lock/Feststell-Tasten sind kleine Symbole. Diese Symbole werden in einer glänzenden Leiste über der Handballenauflage eingeblendet, wenn die Feststelltaste, Scroll-Lock bzw. Num-Lock eingeschaltet sind. Im ausgeschalteten Zustand hingegen sieht man gar nicht, dass die Anzeigen überhaupt da sind.
Beleuchtung
Die Beleuchtung hat 4 Stufen, die mit einer Taste über dem Ziffernblock durchgeschaltet werden: Hell, Mittel, Dunkel, Aus. Die Tasten sind mit oder ohne gut lesbar. Das Licht strahlt nicht durch die Tastenzwischenräume.
Es sieht wirklich toll aus - selbst in der dunkelsten Stufe reicht die Beleuchtung absolut aus. Bei den FN-zweitbelegten Tasten werden nur die Symbole für die Extra-Belegungen beleuchtet. Die Beschriftungen „F1”, „F2” etc. sowie „Druck” und „Pause” werden nicht beleuchtet. Das macht bei den klar durchnummerierten F-Tasten Sinn - jeder der zählen kann weiß ohnehin wo welche F-Taste liegt. Warum bei Druck- und Pausetaste nicht „Druck” und „Pause” leuchten, sondern ausgerechnet die mangels Relevanz auf die Zweitbelegung verbannten Tasten Menü und Scroll-Lock - da wurde offenbar nicht mitgedacht. Doch auch hier sind nur zwei Tasten betroffen, die man sich noch ohne weiteres merken kann.
Design/Verarbeitung
Die Tastatur macht durchaus einen soliden Eindruck. Für eine Höhe von nicht mal 10mm ist sie erstaunlich schwer. Gummipads verhindern ungewolltes Verrutschen.
Der Rand ist aus Acrylglas, die (nicht abnehmbare) Handballenauflage aus einer Art mattem Gummi/Plastik.
Es gibt auch kleine Aufstellfüßchen. Im Gegensatz zum Rest würde ich nicht wetten, dass die bei Belastung besonders lange halten. Andererseits: In welcher Situation würde man die belasten?
Fazit
Die große Stärke der Logitech Illuminated ist die elegante und gut durchdachte Beleuchtung. Sie ist das Alleinstellungsmerkmal - kein oranges oder blaues Licht - ein klassisches Weiß. Daneben bringt sie ein tolles Design und ein fast unverändertes 105-Tasten-Quertz-Layout mit.
Dort wo das Layout verändert wurde, wurde es gewissenhaft getan. Abgesehen von Menü-Taste wurde keine weiter als eine Tastenbreite verschoben. Auch die relative Anordnung wurde bewahrt. Einfg ist immernoch über Entf, Druck immernoch links neben Pause. Schade ist, dass Enter, Shift und Backspace zugunsten einer kompakteren Form schmaler gemacht wurden.