Varta vs. Eneloop
Montag, 3. August 2009 | Autor: Nico
Meine alten Akkus, Hama Digital 2500, habe ich damals zu meiner Kamera dazugekauft. Das sind 2 Sätze à 4 Stück, die allerdings langsam alt werden. Außerdem reichen 2 Sätze nicht aus, um die Unmengen an Speicherplatz zu füllen, die man heutzutage mit sich rumträgt.
Ich wollte also einen frischen Satz Foto-Akkus kaufen, natürlich das Beste vom Besten. Fragt sich, welche Akkus das sind. Zwei standen zur Auswahl: Varta Recharchable Power Accu 2700 und Eneloop.
Der Varta 2700 war Testsieger in der Chip 10/2007 und dort den Eneloops in allen Kategorien überlegen, auch der Selbstentladung. Die Akkus meiner vorherigen Kamera waren Vartas und mit denen war ich durchaus zufrieden.
Eneloop ist eine noch junge Marke der Firma Sanyo die vor allem durch geringe Selbstentladung bestechen soll. Der Chip-Test bestätigt das; die Eneloops landeten dennoch nur auf Platz 20. Die Selbstentladung bei den Vartas war trotz allem geringer. Auf der anderen Seite liest man in Fotografieforen oft Sätze wie „Nimm Eneloop.” und Kranky hat mit Eneloops 5 Stunden lang Intervallaufnahmen mit 64sek Belichtung gemacht. Die Eneloops sollen wohl auch länger die angegebene Spannung halten als normale Akkus.
Welche Akkus nimmt man nun? Konkret hinterfragt werden die Eneloops irgendwie nicht. Die Leute vertrauen ihnen offenbar blind.
Da hilft nur eins. Ich habe mir beide bei Amazon bestellt und präsentiere nun
Varta vs. Eneloop - Battle of the Century!
Preis
Zuerst eine kleine Tabelle zum Preis:
Preis in mAh | Nennkapazität | Preis für 1000mAh | |
---|---|---|---|
Varta | 12,47€ | 2700mAh | 4,62€ |
Eneloop | 9,47€ | 2000mAh | 4,74€ |
Hama | 12,99€ | 2500mAh | 5,20€ |
Im Grunde nehmen sich beide nicht viel. Varta hat einen kleinen Vorsprung von 2,5% im Preis und den Vorteil, dass man länger knipsen kann, ohne die Batterien zu wechseln. Sofern die Nennkapazität tatsächlich stimmt und sich in der Praxis auch auszahlt.
In jedem Fall stehen beide deutlich besser da, als die Hamas, deren Preis allerdings nicht mehr aktuell ist. Heute bekommt man, zumindest äußerlich, ähnliche für weniger.
Kapazität beim Kauf
Direkt messen kann ich die Kapazität leider nicht. Daher werde ich die Akkus einfach in die Kamera packen und Intervallaufnahmen machen lassen, bis die Akkus versagen. Dann wird gezählt, für wieviele Bilder die Akkus gereicht haben.
Es wird ein Endlosintervall gestartet, wobei die Belichtung fest eingestellt ist. Das Kameradisplay bleibt an. Fokus muss die Kamera selbst suchen.
Alle Kandidaten wurden direkt vor dem Testlauf nochmal voll aufgeladen, übrigens in einem Ansmann Energy 8.
Testläufe
Von 21:46 bis 11:47 Uhr haben die Vartas durchgehalten, d.h. 14h lang alle 10min ein 4sek-Foto gemacht. Insgesamt waren es so allerdings nur 83 Stück.
Klingt nicht so berauschend - 83 Stück? Ziemlich wenig. Ich denke da muss man auch berücksichtigen, dass die ganze Aktion 14h lang ohne Stromsparmodus durchgelaufen ist. Aber da es mir ohnehin nur um den Vergleich geht, stört mich das kaum.
Die Eneloops haben 10h 12min durchgehalten und dabei 61 Bilder geschossen. Weniger als die Vartas, aber das war aufgrund der niedrigeren Nenn-Kapazität zu erwarten. Die Eneloops waren übrigens laut Ladegerät auch vor dem Aufladen schon ziemlich voll.
Die drei Jahre alten Hamas haben ziemlich versagt: 9h Laufzeit und 55 Bilder - weniger als die eigentlich kleineren Eneloops.
Auswertung
Hier eine Tabelle zum Vergleich.
Laufzeit | #Bilder | #Bilder/1000mAh | #Bilder/1€ | |
---|---|---|---|---|
Varta | 14h 1min | 83 | 30,74 | 6,66 |
Eneloop | 10h 12min | 61 | 30,50 | 6,44 |
Hama | 09h 01min | 55 | 22,00 | 4,23 |
Ein ziemlich ausgeglichenes Ergebnis, wie ich finde. Die Nennkapazität scheint sowohl bei Varta, als auch Eneloop ein durchaus brauchbares Maß zu sein. Die Vartas bringen etwa 3,3% mehr Bilder mehr für’s Geld - in meinen Augen kein weltbewegender Unterschied.
Völlig abgeschlagen liegen die Hamas, die nur noch etwa 72% der zu erwartenden Leistung bringen.
Fazit
Dies war nun natürlich nur eine Art Stichprobe. Gut möglich, dass die Leistung der beiden Akkus mit der Zeit unterscheidlich stark abnimmt oder sich die Werte aus anderen Umständen wie Selbstentladung zugunsten des einen oder anderen verschieben.
Doch für den Moment haben die Vartas die Nase vorne. Weniger wegen der Leistung, sondern vielmehr wegen der signifikant höheren Kapazität.
Eneloop-Fans können aber weiterhin ohne Bedenken auf ihre Lieblingsakkus zurückgreifen.