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Mein Smartphone und Ich

Montag, 16. Mai 2011 | Autor:

Seit ein paar Mona­ten habe ich nun end­lich ein Smart­phone! Ein HTC Desi­re Z, um genau zu sein. Ich möch­te hier aber gar nicht so sehr die­ses kon­kre­te Modell vor­stel­len, son­dern ein biss­chen dar­über reden, wie es sich für mich mit einem Smart­phone so lebt.

Im Janu­ar hat­te ich ja gegrü­belt, wel­chen Ein­fluss das Gerät auf mei­nen All­tag neh­men wür­de. Im Wesent­li­chen hat mein Desk­top­rech­ner ein Stück sei­ner Bedeu­tung ver­lo­ren. E-Mails, Feeds, Twit­ter kann ich sämt­lich unter­wegs abha­ken - dank auto­ma­ti­schem Abruf von E-Mails ver­pas­se ich auch nichts. Es macht das digi­ta­le Leben sehr viel entspannter.

Außer­dem sind in dem Pho­ne vie­le Sachen imple­men­tiert, die es zwar schon längst gibt, aber erst jetzt so rich­tig Spaß machen! Nach dem Ju-Jutsu benut­ze ich manch­mal die Dik­tier­funk­ti­on, um mir zu notie­ren, wie eine bestimm­te Tech­nik geht. Mit der Kame­ra kann ich jeder­zeit Schnapp­schüs­se machen (sie­he aber unten). Mit dem Kalen­der kann ich sehr schnell Ter­mi­ne notie­ren. Eine Notiz-App gibt es auch.

Dazu kom­men die gan­zen neu­en Din­ge! GPS und Navi sind an Bord. Außer­dem kann ich jeder­zeit im Inter­net nach­schau­en, wenn ich mal was ver­ges­sen habe. Sei es eine Zim­mer­num­mer, eine Zutat für ein Rezept, ein Ort oder eine Wiki­pe­dia­sei­te. Neu­lich war ich mit Freun­den bei der Muse­ums­nacht. Nor­ma­ler­wei­se hät­te ich am Vor­abend schon lan­ge recher­chiert, mir Sachen notiert oder aus­ge­druckt. Aber nun mit dem Smart­phone … da bin ich ein­fach los­ge­stie­felt. Wel­ches Bahn­gleis war’s noch mal? Was gibt es hier über­haupt für Muse­en?  Wel­che Stra­ßen­bahn neh­men wir? Wann fährt der letz­te Zug zurück? Lau­fen wir gera­de in die rich­ti­ge Rich­tung? Die­se gan­zen typi­schen Stress­fak­to­ren - sie spie­len auf ein­mal kaum noch eine Rolle!

Das Sur­fen auf dem Smart­phone ist aller­dings immer noch etwas gewöh­nungs­be­dürf­tig, weil der Bild­schirm klein und das Sur­fen über Mobil­funk merk­lich lang­sa­mer ist als selbst 1000er DSL.

Technische Umsetzung

Toll!

Den Ent­wick­lern haben die Smart­phones offen­bar die lang ersehn­te Mög­lich­keit gege­ben, völ­lig neue Bedien­kon­zep­te aus­zu­pro­bie­ren. Man neh­me nur mal die Hard­ware­tas­ten an den HTC-Smart­phones. Da gibt es zum einen Menu. Menu ver­eint alles, was bei Desk­top­pro­gram­men eben ein Text­me­nü ist. Sicher­lich für vie­le Men­schen eine Erleich­te­rung. Ich erle­be es jeden­falls oft genug, dass Lai­en sich in der Land­schaft aus Rechts­klick-Drop­down-Menüs und Menü-Leis­te nicht zurechtfinden.

Außer­dem gibt es eine zwei­te gran­dio­se Tas­te: die Zurück-Tas­te! Wenn ich einen Tweet ankli­cke, wird der groß ange­zeigt und ich kli­cke einen Link dar­in an. Auf der sich öff­nen­den Web­site kli­cke ich wie­der einen Link an, der dann auf ein You­tube-Video ver­linkt (wofür eine eige­ne App auf geht). Unüber­sicht­lich? Ein­fach die Tas­te drü­cken und man kommt schritt­wei­se zurück! Egal ob die­ses „Zurück” in der sel­ben oder in einer ganz ande­ren App ist! Eine tol­le Sache!

Eben­falls posi­tiv: Die Soft­ware beschränkt sich auf die Din­ge, die man wirk­lich braucht - die funk­tio­nie­ren dann aber auch! Zum Bei­spiel sind Tethe­ring, das Nut­zen des PC-Lans, die Anbin­dung des Pho­nes als Wech­sel­da­ten­trä­ger oder die Nut­zung des Pho­nes als Wlan-AP ein­fach da und funk­tio­nie­ren!

Auch super: Der Share-But­ton, den fast jede App hat. Ein­fach ankli­cken und dann kommt eine lan­ge Lis­te mit Wegen, das Pho­to, den Link oder was immer es sein mag, zu ver­sen­den - sei es per Mail, Twit­ter, Face­book, Drop­box, SMS. Super Sache - macht einen ver­ges­sen, dass kein Dateibrowser/Explorer instal­liert ist.

Zuletzt: Sowohl Soft­ware- als auch Hard­ware­tas­ta­tur haben mich posi­tiv über­rascht! Zum Bei­spiel den Arti­kel über die zwei­te Nerd-Nite habe ich fast kom­plett in der Stra­ßen­bahn getippt!

Schade…

Kehr­sei­te des inno­va­ti­ven neu­en Kon­zep­tes: Vie­le Din­ge wur­den wie­der ver­lernt. So stürzt zum Bei­spiel der Kalen­der sehr oft ab. Das ist nicht beson­ders tra­gisch, da die Apps so kon­zi­piert sind, dass sie alles sofort und auto­ma­tisch spei­chern und auch kalt zügig star­ten. Ein­mal hat der Posi­ti­ons­sen­sor ein­fach aus­ge­setzt. Ein andern Mal hat die wei­ße LED im Track­pad grund­los hek­tisch geblinkt. Es sind nur gerin­ge Kin­der­krank­hei­ten. Aber es trübt das Bild doch etwas.

Nächs­tes Pro­blem: Schlech­te Kame­ra und Bild­ver­ar­bei­tung. Die rea­le Auf­lö­sung der Kame­ra liegt dank win­zi­ger Optik und win­zi­gem Sen­sor etwa bei einem Vier­tel der ange­ge­be­nen Mega­pi­xel­zahl. In der Pra­xis sieht das so aus, dass ich die Bil­der in Pho­to­shop ohne Qua­li­täts­ein­bu­ßen auf 50--25% Kan­ten­län­ge ver­klei­nern kann. Auch den Far­ben fehlt jede Bril­lanz. Ziem­lich scha­de. Aber okay, es ist halt nur ein Smart­phone - kei­ne rich­ti­ge Kamera.
(Wie man trotz­dem geschickt mit den Eigen­hei­ten der Han­dy­ka­me­ra umge­hen kann, habe ich in den Arti­keln zum The­ma Schär­fe und Rosa Fleck beschrieben!)

Zuletzt sind da ein paar Klei­nig­kei­ten. Zum Bei­spiel kann man mit der Hard­ware­tas­ta­tur kein gro­ßes Ä schrei­ben, weil es es ein Son­der­zei­chen ist und man nicht dar­an gedacht hat, dass man das groß schrei­ben wol­len könnte.

Was ich noch nicht weiß ist, was ich von den Gra­fik­ef­fek­ten hal­ten soll. Meis­tens ist es toll und funk­tio­niert. Aber wenn z.B. das Wet­ter-Pik­to­gramm ruckelt, dann fra­ge ich mich schon: Muss mas das animieren?

Akku

Smart­phones sind nicht für Out­door­ur­laub gebaut, son­dern für urba­ne Umge­bun­gen, in denen man aller­spä­tes­tens im Schlaf­zim­mer eine Steck­do­se hat. Die Akku­lauf­zeit beträgt bei mir ca. andert­halb Tage. Sel­ten mal nur einen Tag. In nut­zungs­ar­men Zei­ten ger­ne auch mal län­ger. Gegen­über den alten Han­dys scheint das wenig, aber das ist eben der Preis den man zahlt, wenn man einen voll­wer­ti­gen Com­pu­ter mit hel­lem Dis­play will.

Alles in Allem bin ich voll zufrieden!

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