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Männer als potentielle Bedrohung? Sollte man mal drüber nachgedacht haben.

Sonntag, 10. Juli 2011 | Autor:

Jörg Rings hat einen Arti­kel geschrie­ben: Skeptizismus/Atheismus, Femi­nis­mus und wie Richard Daw­kins sich ins Aus troll­te.
Kurz­fas­sung der Sto­ry, so wie ich es momen­tan über­bli­cke: Rebec­ca Wat­son erzählt von einem Typen, der sie Nachts um 4 im Auf­zug ange­spro­chen hat, ob sie auf nen Kaf­fee auf sein Hotel­zim­mer kom­men möch­te. Dar­auf­hin ent­spinnt sich eine Dis­kus­si­on dar­über, ob das denn wirk­lich so schlimm sei. Richard Daw­kins ver­weist schroff auf Mus­li­ma, die tat­säch­lich kör­per­lich lei­den im Gegen­satz zu Rebec­ca, bei der es um Befind­lich­kei­ten gehe. Ich per­sön­lich den­ke, dass es sinn­los ist, die­se bei­den Wel­ten mit­ein­an­der zu ver­mi­schen, denn sie haben in der Pra­xis kaum etwas mit­ein­an­der zu tun, sind aber letzt­lich bei­de wichtig.

Rebec­cas Pro­blem ist inso­fern span­nen­der, als das es eins ist, dass ich, viel­leicht auch die Gesell­schaft als sol­che, bis­her nicht wirk­lich auf dem Schirm hat­te. Hier aber erst­mal das Video, auf das Jörg ver­weist. Bei 2:20 gehts los: wei­ter…

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Schmalere Wikipedia für bessere Lesbarkeit

Samstag, 9. Juli 2011 | Autor:

Wiki­pe­dia ist eine die­ser Sei­ten, die sich stan­dard­mä­ßig über die gan­ze Brei­te des Brow­ser­fens­ters erstre­cken. Mein letz­ter Bild­schirm war 1280px breit - da war’s schon leicht unan­ge­nehm. Mein neu­er Moni­tor hat nun eine hori­zon­ta­le Auf­lö­sung von 1920px - da wer­den die Zei­len so absurd lang, dass das Lesen echt kei­nen Spaß mehr macht! Zum Glück aber bie­tet Wiki­pe­dia eine sehr ein­fa­che Mög­lich­keit, ein eige­nes CSS einzusetzen!

Vor­aus­set­zung: Man muss ange­mel­det sein. Dann kann man in den Ein­stel­lun­gen im Aus­se­hen-Tab unter ver­schie­de­nen Skins wäh­len. Ich per­sön­lich habe das alte Skin, Mono­book, ein­ge­stellt (ankli­cken und unten auf Ein­stel­lun­gen spei­chern klicken).

Alles was man hier tun muss ist, auf Benut­zer­de­fi­nier­te CSS zu kli­cken und dort rein­zu­schrei­ben, was man haben will! Ich habe fol­gen­des genom­men (wenn ihr wollt, könnt ihr’s ruhig kopieren):

div#globalWrapper{
    max-width: 1200px;
    font-size:150%;
}
div#p-personal{
    max-width: 1165px;
}

Es stellt eine grö­ße­re Schrift­grö­ße ein und begrenzt die maxi­ma­le Brei­te der Arti­kel auf etwa 1000px. Hier zwei Bil­der zum Vergleich:


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Alles Leben ist Leid: Edition WG-Suche

Montag, 4. Juli 2011 | Autor:

Ich bin momen­tan auf WG-Suche in Leip­zig und habe mir im Vor­feld kei­ner­lei Vor­stel­lung gemacht, wie belas­tend das ist! Eine ordent­li­che WG zu fin­den ist schon nicht selbst­ver­ständ­lich - zumin­dest, wenn man Wert auf den Gemein­schafts­fak­tor legt. Der Hit war letz­te Woche einer, der aus sei­nem Zim­mer auszieht:

Ne, die Mädels sind nicht da. Aber es geht ja nur um das Zimmer!

… Was ist denn das für ne WG, die noch nicht mal Wert dar­auf legt, ihre poten­ti­el­len Mit­be­woh­ner wenigs­tens ein Mal zu sehen? Der Typ mein­te, er wür­de „dann den cools­ten Bewer­ber für die Mädels raus­su­chen.” Oh mann.

Aber gut. Sol­che WGs siebt man dann halt aus. Rich­tig zum Ver­zwei­feln wird’s, wenn man ne WG gefun­den hat, die einem wirk­lich gefällt. Die hat dann näm­lich noch ande­re Bewer­ber und dann stell ich mir tage­lang vor, wie toll es dort wäre, obwohl über­haupt nicht klar ist, ob ich am Ende der glück­li­che bin. Habe ich mich beim „Cas­ting” gut prä­sen­tiert? Was, wenn die Leu­te mich irgend­wo irgend­wie falsch ver­stan­den haben!? Die wer­den mich bewer­ten - müs­sen es sogar! *auf den Nägeln kau*

Im Grun­de muss man bei jedem Besuch dar­stel­len, dass man sich wirk­lich freu­en wür­de, dort ein­zu­zie­hen - ande­rer­seits aber darf man, para­do­xer­wei­se, auf kei­nen Fall den Feh­ler machen, in Gedan­ken schon ein­zu­zie­hen! Denn dann ist man men­tal schon zu sehr gebun­den, grü­belt die gan­ze Zeit und macht sich halt fer­tig. Zumin­dest geht es mir so.

Hät­te nie gedacht, dass das so ermü­dend wird…

Nagut: Die­se Woche habe ich vier viel­ver­spre­chen­de WGs aufm Plan. Eine habe ich schon besucht - die war echt gut! (Und schon nagt wie­der die Unge­wiss­heit. Argh!) Die ande­ren kom­men noch…

Thema: Leben und Erlebnisse | 2 Kommentare

Informatiker sind Menschen

Samstag, 2. Juli 2011 | Autor:

Manch­mal wür­de ich am liebs­ten ver­schwei­gen, dass ich Infor­ma­ti­ker bin. Ich weiß nicht, ob das nur mei­ne sub­jek­ti­ve Wahr­neh­mung ist, aber manch­mal habe ich ein­fach das Gefühl, dass bei mei­nem Gegen­über die Alarm­glo­cken schril­len, sobald ich erwäh­ne, dass ich Infor­ma­tik stu­diert habe. Die Leu­te wer­den dann erst­mal skep­tisch, wis­sen nicht, was sie von mir hal­ten sol­len. Ich wer­de dann in eine Schub­la­de gesteckt, die in aller Regel nicht posi­tiv besetzt ist.

Neu­lich sind wir nach dem Trai­ning noch was trin­ken gegan­gen. Dabei hat einer von sei­ner ers­ten, ziem­lich mie­sen WG erzählt, die von eini­gen echt schlim­men Infor­ma­ti­kern bewohnt war. Eine Tier­me­di­zi­ne­rin, die mit am Tisch saß, hat das sofort auf Infor­ma­ti­ker all­ge­mein umge­münzt nach dem Mot­to „Infor­ma­ti­ker halt, ne?”. Sie wur­de dann aber glück­li­cher­wei­se schnell korrigiert.

Bei mei­ner WG-Suche momen­tan stel­le ich manch­mal (in Zukunft nicht mehr) die Fra­ge, ob das DSL sta­bil ist. Ein­fach weil ich immer wie­der mal Geschich­ten von Leu­ten höre, bei denen das Inter­net spo­ra­disch weg ist. Da kommt als Stan­dard­ant­wort: „Aja, als Infor­ma­ti­ker ist das natür­lich wich­tig!” - wo ich dann gleich mer­ke, dass der Fra­gen­de kei­nen Schim­mer davon hat, was Infor­ma­tik ist. Viel­leicht denkt der­je­ni­ge nur: „Das sind irgend­wie die­se Selt­sa­men mit den Com­pu­tern, die wie Abhän­gi­ge den gan­zen Tag vorm Inter­net sit­zen”. Die­sel­ben Leu­te sind es aber, die sich auf den Monat genau dar­an erin­nern, wann vor 5 Jah­ren mal das DSL weg war.

Es mag auch nie­mand sein Smart­phone mis­sen, oder das treue Note­book, dem man­che Leu­te sogar einen Namen geben, von Ama­zon, Goog­le, Wiki­pe­dia, Face­book ganz zu schwei­gen. Aber die Men­schen, die die­sen Din­gen über­haupt erst Leben ein­hau­chen - das sind ja nur irgend­wel­che dege­ne­rier­ten Freaks, die man am bes­ten fern hält.

Zum Glück gibt es aber auch Men­schen, die ein paar Infor­ma­ti­ker per­sön­lich ken­nen! Die wis­sen dann, dass wir auch nur ganz nor­ma­le Men­schen sind. Dass wir auch Sport machen, Lesen, die Natur genie­ßen, ger­ne Kochen, span­nen­de Hob­bys haben!
Ich wünsch­te nur, es wären mehr.

Thema: Gedanken zu Dingen, Informatik | 2 Kommentare

Kochen für Anfänger

Freitag, 17. Juni 2011 | Autor:

Du musst plötz­lich sel­ber kochen und hast kei­ne Ahnung? Kei­ne Panik, hier sind die Regeln:

  1. Ob du von einer Zutat 20% mehr oder weni­ger nimmst ist völ­lig egal.
  2. Rezep­te sind nur Vor­schlä­ge - kei­ne Naturgesetze.
  3. Sicher­heits­ab­stand zwi­schen Fin­gern und Klin­gen aller Art ist angebracht.
  4. Ein­zel­por­tio­nen sind inef­fi­zi­ent. Koche vier, iss eine, frier drei ein.
  5. Das Inter­net lie­fert nach Bewer­tung sor­tier­ba­re Rezep­te, die man nur noch nach­ko­chen muss.
  6. Nach­sal­zen geht immer - ent­sal­zen ist unmöglich.
  7. Benut­ze alle dei­ne Sinne.

Das ist die Kurz­va­ri­an­te - hier sind noch ein paar aus­führ­li­che­re Erläu­te­run­gen: wei­ter…

Thema: Leben und Erlebnisse | Beitrag kommentieren

Globalisierung - Erzählt in Paketaufklebern

Donnerstag, 9. Juni 2011 | Autor:

(Ich hat­te das Dis­play mei­nes neu­en Moni­tors tau­schen las­sen, weil er einen farb­sti­chi­gen Strei­fen hatte.)

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Rolle von Tagesschau.de im EHEC-Mediendesaster

Mittwoch, 8. Juni 2011 | Autor:

Die Tagesschau.de-Schlagzeile vom 25.05.2011

RKI warnt vor Gemü­se aus Norddeutschland

Im Arti­kel wird das noch ein­mal abgewandelt: 

Das Robert Koch-Insti­tut (RKI) warn­te nun vor dem Ver­zehr die­ser Gemü­se, wenn sie in Nord­deutsch­land ange­baut wurden. […]

und es wird mehr­fach erwähnt, dass alles nicht sicher ist, ins­be­son­de­re nicht, „ob das Gemü­se in Nord­deutsch­land nur gekauft, oder auch ange­baut wor­den ist”, auch Ilse Aigner wird mit mäßi­gen­den Wor­ten zitiert. Die Web­site des RKI warn­te der­weil sehr sach­lich und voll­stän­dig:

Vor dem Hin­ter­grund des noch anhal­ten­den, gra­vie­ren­den Aus­bruchs­ge­sche­hens mit zum teil schwe­ren gesund­heit­li­chen Fol­gen emp­feh­len RKI und BfR über die übli­chen Hygie­ne­re­geln im Umgang mit Obst und Gemü­se hin­aus, vor­sorg­lich bis auf wei­te­res Toma­ten, Salat­gur­ken und Blatt­sa­la­te ins­be­son­de­re in Nord­deutsch­land nicht roh zu verzehren.

Den­noch wähl­te man eine Über­schrift, die nicht etwa vor Toma­ten, Gur­ken, Salat­köp­fen in Nord­deutsch­land warnt, die even­tu­ell gefähr­lich sein könn­ten, falls man sie roh isst, son­dern eine Über­schrift, die pau­schal vor sämt­li­chem Gemü­se warnt, das aus Nord­deutsch­land kommt, egal ob gegart oder roh. Dabei war völ­lig klar, dass eine unacht­sam for­mu­lier­te Schlag­zei­le mas­si­ve Vor­be­hal­te beim Ver­brau­cher wecken würde!

Am nächs­ten Tag dann folgendes

Ein­nah­me­ver­lus­te durch miss­ver­ständ­li­che EHEC-Warnung

Aber wer Selbst­kri­tik erwar­tet hat, wird ent­täuscht. Statt­des­sen schiebt tagesschau.de dem RKI die Schuld in die Schuhe:

Meck­len­burgs Land­wirt­schafts­mi­nis­ter Till Back­haus kri­ti­sier­te kon­kret das Vor­ge­hen des Koch-Insti­tuts, das wegen EHEC sofort vor dem Ver­zehr von Toma­ten, Salat und Gur­ken in Nord­deutsch­land abge­ra­ten hatte.

Am 7.6. dann wur­de ein Inter­view mit Klaus Weid­mann ver­öf­fent­licht, des­sen Ant­wor­ten ich ges­tern schon einen eige­nen Arti­kel gewid­met habe. In die­sem Inter­view fragt tagesschau.de:

In Ihrem Arti­kel beschrie­ben Sie einen Fall in den USA: Nach­dem sich dort 1997 15 Men­schen mit EHEC infi­zier­ten, und zum Glück kei­ner starb, zogen die Behör­den 25 Mil­lio­nen Ham­bur­ger aus dem Ver­kehr. Wie­so gibt es in Deutsch­land nicht der­ar­ti­ge Ver­su­che, die Bevöl­ke­rung zu schützen?

Gleich­zei­tig, auf der Hauptseite:

Wie kann man als ehr­li­cher Jour­na­list ein der­ma­ßen wider­sprüch­li­ches Welt­bild pro­pa­gie­ren? Und dann noch der­art schein­hei­li­ge Fra­gen auf Bild-Niveau stellen?

Die Qua­li­tät des rest­li­chen Inter­views ist auch unter aller Kano­ne. Dabei hät­te tagesschau.de ohne wei­te­res erken­nen kön­nen, dass die Ant­wor­ten Weid­manns nicht ver­wert­bar sind. Sei­nen Vor­wurf , Deutsch­lands For­schung hän­ge mas­siv zurück, wird bereits im „RKI warnt …”-Arti­kel wie­der­legt. In dem dar­in ein­ge­bet­te­ten Video wird direkt ein Wis­sen­schaft­ler genannt, der sich seit 30 Jah­ren mit dem Erre­ger befasst. Tagesschau.de wuss­te auch, dass die Erkennt­nis­se Weid­manns auf einem über zehn Jah­re alten Arti­kel fußen und damit poten­ti­ell hoch­gra­dig über­holt sein kön­nen - zumal Wei­de­mann selbst kein Natur­wis­sen­schaft­ler ist, son­dern Poli­to­lo­ge und Redak­teur aus den Rei­hen der ARD.

Ist das die Qua­li­tät, die ich in Zukunft von der ARD zu erwar­ten habe? Inkon­sis­ten­te, lücken­haf­te Hys­te­rie, ange­rei­chert mit ver­al­te­ter Pole­mik eines fach­frem­den Ex-„Experten”?

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EHEC-Interview auf Tagesschau.de

Dienstag, 7. Juni 2011 | Autor:

Auf Tagesschau.de steht momen­tan ein Inter­view mit Dr. Klaus Weid­mann1 zu The­ma EHEC. Weid­mann ist Redak­teur beim SWR und hat­te 19982 mal zu dem The­ma recher­chiert. Schon damals hat er gra­vie­ren­de Män­gel im Umgang mit EHEC auf­ge­deckt. Dem­entspre­chend schlägt er im Inter­view im Wesent­li­chen in die „Der Staat hat versagt!”-Kerbe, was mich immer schon mal skep­tisch stimmt, denn irgend­je­man­dem bloß Ver­sa­gen vor­zu­wer­fen, ist zunächst mal kei­ne gro­ße Leis­tung. Naja, trotz­dem habe ich erst mal wei­ter gele­sen, aber dann stieß ich auf fol­gen­den Satz:

So ver­fü­gen die Ame­ri­ka­ner über einen ganz ande­ren Erfah­rungs­schatz. Ein Bei­spiel: Auf der Web­site des CDC  hat man heu­te 15.300 Tref­fer zum Such­be­griff „EHEC”. Auf der Inter­net­sei­te des Robert-Koch-Insti­tuts fin­det man gera­de 60 Treffer.

Das ist nicht euer Ernst, oder? Wie kann man auf die Idee kom­men, jeman­des Erfah­rung am Umfang sei­ner Web­site zu bemes­sen!? An der Anzahl von Such­ergeb­nis­sen!? Wer sol­che Schlüs­se zieht, dem traue ich schlicht kei­ne Kom­pe­tenz zu, beson­ders nicht im Kon­text von Krank­hei­ten, in dem soli­des wis­sen­schaft­li­ches Den­ken und sta­tis­ti­sches Grund­wis­sen essen­ti­ell sind. Hin­zu kommt: Die Zah­len stim­men nicht mal. Beim CDC fin­det man nur 760 Tref­fer für „EHEC”. (Nicht dass der Ver­gleich davon sinn­vol­ler würde.)

In Japan gibt es seit den 40ern eine Mel­de­pflicht für EHEC. Des­halb weiß man auch, dass es sich nicht um eine pure Lebens­mit­tel­krank­heit han­delt, son­dern um eine Infek­ti­ons­krank­heit. Japa­ner wis­sen schon lan­ge: EHEC ist auch von Mensch-zu-Mensch und von Tier-zu-Tier über­trag­bar. Auch gab es schon vor 15 Jah­ren Auf­klä­rungs­kam­pa­gnen in Japan. Ich hat­te sel­ber Fly­er in der Hand, die erklär­ten, wie man mit Hygie­ne umgeht. Es gab Vide­os im Fern­se­hen, in Schu­len und Restau­rants. Ich fin­de es beschä­mend, dass es sowas in Deutsch­land nicht gibt.

Und in Deutsch­land gibt es das etwa nicht? Wird nicht auch hier­zu­lan­de jedes Mal wie­der vor E. Coli gewarnt? Wird nicht auch hier alle Nase lang erwähnt, dass man die Grund­la­gen der Hygie­ne ein­hal­ten soll? Vor allem aber: EHEC/HUS ist bereits mel­de­pflich­tig! Seit 1998 schon, wie man im Bun­des­ge­setz­blatt S. 3425 nach­le­sen kann!

Weid­manns ursprüng­li­cher Arti­kel beschreibt die Miss­stän­de in der Gesetz­ge­bung der 90er Jah­re. So weit so gut. Beim gro­ben Drü­ber­schau­en fin­det man dort auch:

Unter den fata­len poli­ti­schen Rah­men­be­din­gun­gen haben vor allem Mikro­bio­lo­gen und Hygie­ni­ker zu lei­den, die sich ernst­haft mit der Erfor­schung von Seu­chen, hier von EHEC, beschäf­ti­gen. […] Vom Insti­tut für Hygie­ne und Mikro­bio­lo­gie an der Uni­ver­si­tät Würz­burg erfah­ren wir, daß EHEC-Erre­ger erst­mals 1985 in Deutsch­land ent­deckt wur­den. […] Unter Feder­füh­rung des Robert-Koch-Insti­tuts sei bereits 1993 in einer Stu­die vor EHEC gewarnt worden […].

Sieh an! Was man in Japan so lang weiß, wuss­te man also auch in Deutsch­land schon. Die For­schung steckt kei­nes­wegs in den Kin­der­schu­hen - das RKI ist lang an der Sache dran. Zumal For­schung ohne­hin län­der­über­grei­fend ist und das RKI auch eng­lisch­spra­chi­ge Publi­ka­tio­nen liest.

Es ist ärger­lich, dass so vie­le Tage ver­gan­gen sind, bis man auf­wacht um nach­zu­den­ken: Wie wol­len wir die Labo­re aus­stat­ten? Wer ist eigent­lich ver­ant­wort­lich? Wie ist das mit der Mel­de­pflicht? Wer orga­ni­siert die Auf­klä­rung der Bevöl­ke­rung? Das meis­te wur­de in all den Jah­ren versäumt.

War­um sach­lich recher­chie­ren, wenn man rei­ße­ri­sche Sug­ges­tiv­fra­gen stel­len kann? Hier die Jahr­zehn­te alten Ant­wor­ten für alle, denen Nach­den­ken eben­falls zu anstren­gend ist:  Geforscht wird über­all - es wird nicht für jedes neue E.-Coli-Bakterium ein neu­es Labor gebaut. Ver­ant­wort­lich sind sicher­lich die Gesund­heits­äm­ter. Mel­de­pflicht ist im Infek­ti­ons­schutz­ge­setz glas­klar gere­gelt. Gesund­heits­mi­nis­te­ri­en klä­ren jeden auf, der es wis­sen will.

 

Das nächs­te Mal: Ruhe bewah­ren. Den­ken. Dann schreiben.

  1. Vita bei phoe­nix
  2. lt. tagesschau.de

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Die Straße” von Cormac McCarthy

Sonntag, 5. Juni 2011 | Autor:

Wenn er im Dun­kel und in der Käl­te der Nacht im Wald erwach­te, streck­te er den Arm aus, um das Kind zu berüh­ren, das neben ihm schlief. Näch­te, deren Dun­kel alle Dun­kel­heit über­stieg, und jeder Tag grau­er als der vorangegangene.

So beginnt „Die Stra­ße” von Cor­mac McCar­thy. Ein Mann und sein Sohn zie­hen durch eine ver­brann­te Welt, ohne Leben, ohne Mit­ge­fühl. Essen gibt es nur, wenn sich in den ver­las­se­nen Häu­sern noch etwas fin­den lässt…

Erzählt wird fast aus­schließ­lich vom Hier und Jetzt der bei­den Prot­ago­nis­ten - kein Ges­tern - kein Mor­gen. Nur bruch­stück­haft erfährt man etwas über die per­sön­li­che Vor­ge­schich­te der bei­den. Gene­rell wird das Gesche­hen nicht groß kom­men­tiert oder gar bewer­tet - die Geschich­te spricht für sich. Eine Erzähl­wei­se, die den pre­kä­ren All­tag in der dun­kels­ten Stun­de per­fekt wider­spie­gelt. Das Buch bleibt dabei stets detail­liert und kon­sis­tent, das Han­deln aller Per­so­nen nach­voll­zieh­bar, wobei die Hand­lung aber nie unnö­tig in die Län­ge gezo­gen wird. Auch der Gesamt­um­fang ist der Län­ge der Geschich­te ange­mes­sen: 250 sehr flüs­sig zu lesen­de Seiten.

Ins­ge­samt ein gutes Buch, das sich nicht auf  sei­nem Sze­na­rio aus­ruht oder die hun­derts­te Hol­ly­wood-Post­apo­ka­lyp­se erzählt, son­dern den Focus auf den ein­zel­nen Men­schen legt - was aus ihnen wird, wenn das eige­ne Über­le­ben nicht mehr selbst­ver­ständ­lich ist.

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Wahre Worte zum Vertrauen in Karten und Computer

Freitag, 27. Mai 2011 | Autor:

Bei der Recher­che zur Mas­ter­ar­beit gefun­den. Wah­re Worte:

Uncer­tain­ty is a cri­ti­cal issue due to the ten­den­cy of most peo­p­le to tre­at both maps and com­pu­ters as somehow less fal­li­ble than the humans who make decis­i­ons they are based upon.

Quel­le: MacEach­ren: Visua­li­zing Uncer­tain Infor­ma­ti­on [PDF]

Thema: Informatik, Programmieren | Beitrag kommentieren