Informatik ist eine Wissenschaft, in der man mit nahzu allen anderen Wissenschaften in Kontakt kommen kann. Fast überall gibt es etwas zu simulieren, auszuwerten, visualisieren oder zu steuern. Aber eben nur fast. Denn mit Geisteswissenschaften hat unser Fach kaum etwas am Hut.
Generell haben, zumindest manche, Geisteswissenschaften nicht unbedingt einen guten Stand unter Naturwissenschaftlern. Die Methoden sind anders, man kann kaum etwas beweisen, das Testsubjekt Mensch ist schwer zu vermessen und bringt unglaublich viel Rauschen in die Daten, Aussagen sind schwammig und instabil. Manche dieser Wissenschaften verdienen es kaum, dass man sie so nennt. Die Wahrscheinlichkeit, dass einem das Gelernte nach dem Studium noch irgendetwas nützt, ist bestürzend gering. Die Wahrscheinlichkeit, trotz Diplom oder Master erstmal arbeitslos zu sein, ist dagegen nicht so gering, wie man es gern hätte
Das führt mitunter zu abschätzigen Kommentaren seitens Naturwissenschaftlern. Auf Twitter schrieb neulich jemand sowas wie: „Naja, wer sowas studiert ist selbst schuld.”
Kann man so sehen…
Allerdings… was hat mich damals bewogen, Informatik zu studieren? Ich habe mich ja auch nicht hingesetzt und geschaut, welches Fach die Arbeitslosigkeitschance minimiert. Ich habe Informatik genommen, weil es mich interessiert hat!
Dass Informatiker gleichzeitig nützlich und auf dem Arbeitsmarkt begehrt sind - ja okay das stimmt.
Aber es ist nicht der Grund, weshalb ich es studieren wollte.